Teil 1: Eine historische Perspektive der Analyse ungleicher Entwicklung im Weltsystem
Inhalt:
Der Begriff "unterentwickelte Länder" wurde 1949 vom US-Präsidenten Truman geprägt. Bis in die 1970er Jahre hinein war die Nachahmung der "Entwicklung" der Industrieländer das zentrale Ziel der entstehenden "dritten Welt"; mit dem Globalisierungsprozess erwies sich jedoch die Vorstellung unabhängiger Prozesse nachholender nationaler Entwicklung als endgültig überholt.
Der Film ist mit 3 PDF-Folien unterlegt. Das Skript umfasst 6 Seiten Text.
Skriptauszug:
Einer der bekanntesten Entwicklungstheoretiker dieser Zeit, Gunnar Myrdal hat in diesem Zusammenhang die These der zirkularen Verursachung sich selbst verstärkender Wechselbeziehungen zwischen verschiedenen Aspekten von Armut entwickelt, u.a. in einer umfassenden dreibändigen Studie zum indischen Subkontinent (Asian Drama). Verbreitet und bis heute immer wieder benutzt, ist das Bild vom Teufelskreis der Armut: Weil die Menschen arm sind, haben sie im Wettbewerb mit anderen schlechtere Ausgangsbedingungen (wenig Kapital, niedrige Produktivität, Mangel an Ausbildung, Gesundheit, Infrastruktur) und sind Risiken stärker ausgesetzt (Krankheiten, Dürreperioden, Preisverfall für eigene Produkte, Arbeitslosigkeit). Sie haben also kaum eine Chance, die Armut zu überwinden. In einer solchen Situation können etwa Naturkatastrophen, aber auch bedeutsame Migrationsbewegungen (Abwanderung junger Menschen) zu einer zirkulären Abwärtsentwicklung, also zu einem echten Teufelskreis führen. Erhebliche Ve...