Die Technologisierung der Biotechnologie beruht auf der Entwicklung von Verfahren, insbesondere von Testverfahren für den Gebrauch im professionellen wie nichtprofessionellen Alltag. Die neue Anwenderorientierung der Laborwissenschaften führt sowohl zu einer Ethisierung der Forschungspraxis wie zum Einbezug der Öffentlichkeit bei der Bewertung, ohne dass gesagt werden sollte, dass Akzeptanz an die Stelle von Akzeptabilität tritt, obwohl schwindende Akzeptanz zumindest als Indikator für die Problematisierung von Akzeptabilität gewertet werden sollte. Produziert werden nicht mehr technologische Artefakte, sondern Dienstleistungen, Testverfahren, Modellorganismen, Know how, gentechnisch veränderte Organismen bis hin zu synthetischem Leben. Es kommt insgesamt zu einer Ausweitung des instrumentellen Teils der Forschungspraxis. Konstruktion zielt auf Neukombination von instrumentell Erfasstem. Konstruiert wird nicht mehr der Experimentalablauf selbst, sondern das Objekt der Forschung, der Organismus. Gentechnologie als Laborwissenschaft umfasst Experiment, die Isolation ihres Gegenstandes (des Gens), die Neukombination des Isolierten und die Rekonstruktion von Organismen bzw. Teilen von Organismen. Das Laboratorium testet im Falle der Gentechnik nicht mehr bloß Vorhandenes, es unternimmt den Schritt hin zum Synthetischen – in der Biologie und hinsichtlich der Organismen. |